Freitag, 1. April 2011

Es tanzen die Finger

und eine manchmal sanfte, manchmal gehauchte, manchmal laszive Stimme verzaubert mich an diesem Frühlingsmorgen, wie schon an so vielen, seit ich dieses Album kenne. Boys for Pele begleitet mich dieser Tage wieder, bietet die schon immer gegebene Abwechslung zu den anderen musikalischen Formen, die meine CD-Regale beinhalten.
Der Frühling zeigt sich von seiner blühendsten Seite, leise Sonnenstrahlen flirten durch Regenwolkendunkel mit gelb leuchtenden Tulpen, Sträuchern und sattem Grün vor Zeiten erwachter Blätterpracht.Daneben malt sich Toris Stimme immer wieder in jede kleinste Bewegung der Zweige im zögerlichen Wind, und mein getostetes Honigbrot wird zum Traum auf meiner Zunge.

Schon damals betörte mich Tori, erst mit einem anderen Album - Under the pink - dann aber in Zeiten des Umbruchs erwuchs dieser Silberling zu freudvollem Beiwerk verträumter, aufrührerischer Tage, lustvoll, genussvoll, sensilbel und doch voll unbegreifbarer Härte.

Ich sehe die Tage der Freundschaft vor mir, den im Park spielenden Harlekin, die Lust am Metal und viele neu gewonnenen Erkenntnisse des Seins.Nun, heuer ist das erstmal nicht viel anders, aber doch bin ich ruhiger geworden auf die alten Tage, und da entspringt diesen Klängen im Frühling ein neuer Fluss, ein neues Lebenswasser, aus dessen Tiefen zu schöpfen Wahn und Schall bedeutet, Freudvolles und Beklemmendes, Krieg und Frieden.Boys for Pele nimmt mich als eines der für mich großartigsten Werke all der Musiken, die ich kenne, mit in die tiefen der Menschlichkeit, beschert mir Gänsehaut und Mut, bringt mich zum Roten Baron, verlässt fremdelnde Realitäten und offenbart Übermenschliches in jedem Atemhauch.

Nun noch eine Tasse Darjeling, gold glänzend mit einem Funkenschlag Kupfer, und wieder ein neuer Tag will in Ehrfurcht sich erheben...